Virtual Event Networking
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Treibstoff für das virtuelle Event: Räumlicher Ton (Teil 1/2)

Inhalt

    Das Coronavirus betrifft aktuell jeden in irgendeiner Art und Weise. Das Spannende daran ist, wie unterschiedlich das Ausmaß sein kann: In der VR-Szene ist dadurch mehr Bewegung hereingekommen, und es gibt Anwendungen, die vom Lockdown durch Covid-19 tatsächlich profitieren.

    Eine solche Anwendung ist das virtuelle Event, also ein Online-Event, das besonders durch die Tonübertragung profitiert. Räumlicher Ton trägt maßgeblich dazu bei, bei Online-Events immersive Erlebnisse zu schaffen, die Teilnehmer stärker einbinden und das Event einzigartig machen.

    Auch wenn ich als Berater schon einige Plattformen mit den Buchstaben „VR“ unter die Lupe nehmen konnte, sollen die Anbieter heute nicht das Thema sein. Vielmehr möchte ich zeigen, welches versteckte Potential immersives Audio solchen “virtual Events” verleihen kann und wo es noch an Lösungen bedarf.

    Durch räumlichen Ton wird die Verbindung zwischen Teilnehmern und Veranstaltern bei Online-Events gestärkt, da Interaktionen natürlicher und direkter wirken. Besucher werden durch diese Technologie aktiver in das Geschehen eingebunden und erleben die Veranstaltung intensiver.

    Zudem spielt der Inhalt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung von Online-Events mit räumlichem Ton, da er gezielt eingesetzt werden kann, um das Engagement und die Interaktivität zu erhöhen.

    Houston, könnt ihr mich hören?

    Schon mal aufgefallen: Ein Skype- oder Zoom-Meeting beginnt meist nicht mit einem “Hallo”. Stattdessen begrüßt man sich eher mit einem: “Kann man mich hören?!”. Dieses Phänomen ist in VR ähnlich, nur um einiges komplexer: Dadurch, dass man sich in einem virtuellen Raum aufhält, muss beim Ton auch räumlich gedacht werden.

    Hier spielt der Raumklang eine entscheidende Rolle, da er nicht nur die Kommunikation natürlicher gestaltet, sondern auch die Kontrolle über die Interaktion im virtuellen Raum verbessert.

    Räumlicher Ton ermöglicht es, gezielt auf das Publikum einzugehen und dessen Einbindung zu fördern, indem Stimmen und Geräusche klar zugeordnet werden können. So wird die gezielte Steuerung des Publikums und die Interaktion der Teilnehmenden unterstützt, was besonders bei größeren oder externen Gruppen von Vorteil ist.

    Physische Distanz Parameter

    Bei Veranstaltungen in der Realität reichen einige Meter Entfernung aus, um sicherzugehen, dass niemand ungewollt mithört. Ein großer Faktor, der dabei hilft, das Gefühl für Präsenz zu vermitteln, sind Hallräume. Der akustische Rahmen eines virtuellen Events trägt entscheidend dazu bei, eine authentische Atmosphäre zu schaffen.

    Man stelle sich ein Treppenhaus vor, in dem man gerade eine Unterhaltung führt. In der Realität hallen die eigene Stimme und die des Gesprächspartners durch sämtliche Stockwerke.

    Dadurch weiß unser Gehirn direkt, wie laut wir sprechen müssen und wer uns wahrscheinlich hören kann, weshalb die Planung der akustischen Umgebung für ein realistisches Erlebnis besonders wichtig ist.

    Sprache mit virtuellem Hall

    In der Realität hören wir unsere Stimme also zweimal. Ein Teil wird durch den Raum abgegeben, reflektiert und von unserem Ohr wahrgenommen. Und ein Teil wird direkt vom Sprachorgan ohne Umwege als Knochenschall übertragen.

    Das führt übrigens auch dazu, dass die eigene Stimme auf Aufnahmen für uns so ungewohnt klingt – wir hören uns eben anders.

    In VR fällt jedoch der erste Punkt weg, da die Stimme nicht im Raum reflektiert wird. Es ist jedoch möglich, diese Funktion zu implementieren, was allerdings durchaus rechenintensiv ist und etwa bei Games recht komplex umgesetzt wird.

    Hier könnte die Integration von stereo audio oder sogar einer erweiterten Technik wie der Head-Related Transfer Function (HRTF) zu einem verbesserten Klangerlebnis beitragen. Durch gezielte Verbesserung des Klangerlebnisses mit modernen Audio-Technologien kann die virtuelle Erfahrung für die Teilnehmer deutlich optimiert werden.

    Vorteile von virtuellen Events

    Virtuelle Events eröffnen Unternehmen und Veranstaltern eine völlig neue Welt an Möglichkeiten. Einer der größten Vorteile ist die enorme Reichweite: Teilnehmer aus der ganzen Welt können an Veranstaltungen teilnehmen, ohne reisen zu müssen.

    Das macht es möglich, eine viel größere Anzahl von Menschen zu erreichen und die Zielgruppen gezielt anzusprechen. Gleichzeitig entfallen viele klassische Kostenfaktoren wie Anreise, Unterkunft oder Catering, was die Durchführung von Events deutlich kostengünstiger macht.

    Ein weiterer Pluspunkt ist die Flexibilität: Virtuelle Events können unabhängig von Ort und Zeit stattfinden, was sowohl für Veranstalter als auch für Teilnehmer eine enorme Erleichterung darstellt.

    Die Integration von Drittanbieter-Tools und die Nutzung moderner Event-Plattformen ermöglichen es, Veranstaltungen individuell zu gestalten und auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen.

    Ob Networking, Breakout-Sitzungen oder interaktive Umfragen – die Vielzahl an Tools und Integrationen sorgt für ein abwechslungsreiches und effizientes Event-Erlebnis. So lassen sich Veranstaltungen jeder Größe problemlos skalieren und an die gewünschte Teilnehmerzahl anpassen.

    Sounddesign schafft mehr als nur Präsenz im Online Event

    Nun wurden schon die Themen “Lokalisation”, “Distanz” und “Präsenz” angesprochen. Aber gerade beim letzten Punkt fehlt noch ein entscheidender Faktor: Die Aufbereitung durch Sounddesign.

    Der erste akustische Eindruck prägt maßgeblich das virtuelle Event-Erlebnis und beeinflusst, wie präsent und einladend eine Veranstaltung auf die Teilnehmer wirkt.

    Atmosphärischer Sound als Grundlage

    Selbst wenn sich unsere Stimme – wie oben beschrieben – im virtuellen Raum durch Hall-Parameter realistisch ausbreiten kann, so denkt unser Gehirn immer noch, wir seien in einem leeren, abstrakten Raum.

    Hören wir Hall auf unserer Stimme, wissen wir immer noch nicht so recht, ob wir uns etwa in einem Bahnhof, Konzertsaal oder Restaurant befinden. Erst wenn wir eine Grundatmosphäre hören, wie etwa klirrendes Besteck, kann unser Gehirn den Ort korrekt einordnen.

    Die Herausforderung ist somit Folgende: Guter Ton darf nicht fehlen, aber auch nicht auffallen. Einige Plattformen für das virtuelle Event nutzen Audio-Objekte, um etwa Vogelgezwitscher (draußen) oder Raumtöne (innen) zu erzeugen.

    Für die Gestaltung der akustischen Atmosphäre können verschiedene Ressourcen wie Soundbibliotheken, spezialisierte Software oder Online-Plattformen genutzt werden, um passende Klanglandschaften bereitzustellen.

    Das ist jedoch nicht die optimalste Herangehensweise, da der Ton somit gut lokalisierbar ist und unnötige Aufmerksamkeit erzeugt. Mehrkanalige Audioformate bieten hierfür bessere Möglichkeiten, um solchen Räumen Leben einzuhauchen.

    Interaktive UX Sounds, Interaktion und Audio Objekte

    Kommen wir noch kurz zu den “Hard Sound Effects”, also Tönen, die bei Interaktionen ausgelöst werden. Ein gutes Beispiel hierfür sind Schritte, denn das sind fast die einzigen Geräusche, die wir von uns geben, wenn wir uns bewegen.

    Wird dies akustisch in VR nicht umgesetzt, kann es schnell passieren, dass eine Person plötzlich und unerwartet neben einem steht, da man nicht hören konnte, wie sie sich angenähert hat.

    In der Realität nehmen wir andere Menschen meist unbewusst wahr. Wenn sie hinter uns stehen, können wir sie zwar nicht sehen, aber hören. Damit erschrecken wir auch nur, wenn sich jemand anschleicht – die Ohren haben einfach nicht vorwarnen können.

    Gerade bei der Entwicklung und Umsetzung von interaktiven Soundeffekten ist die enge Zusammenarbeit im Team entscheidend, um eine realistische und immersive Wahrnehmung für alle Nutzer zu gewährleisten.

    Virtuelle Event-Plattformen

    Moderne virtuelle Event-Plattformen sind das Herzstück erfolgreicher Online-Events. Sie bieten eine breite Palette an Funktionen, die weit über die reine Videokonferenz hinausgehen.

    Mit Live-Streaming, interaktiven Chats, Umfragen und Webinaren wird die Teilnahme für alle Teilnehmer zu einem echten Erlebnis. Die Plattformen sind darauf ausgelegt, eine Vielzahl von Teilnehmern gleichzeitig zu betreuen und bieten dabei eine hohe Skalierbarkeit – egal, ob es sich um ein kleines Webinar oder eine große internationale Konferenz handelt.

    Durch die Integration verschiedener Tools können Veranstalter ihre Events individuell gestalten und das Engagement der Teilnehmer gezielt fördern. Funktionen wie Live-Umfragen, Breakout-Sitzungen oder Networking-Räume sorgen für Abwechslung und Interaktion.

    Auch die Sicherheit kommt nicht zu kurz: Moderne Plattformen erfüllen hohe Datenschutz- und Sicherheitsstandards, sodass Teilnehmerdaten geschützt bleiben. So wird jede Veranstaltung – ob Event, Messe oder Webinar – zu einem sicheren und erfolgreichen Erlebnis für alle Beteiligten.

    Sprachverständlichkeit geht über Sprachqualität

    Sprache ist ein wichtiges Medium zur Kommunikation bei Virtual-Event-Plattformen. Die Effizienz solcher Plattformen zeigt sich besonders bei der Organisation großer Veranstaltungen, da sie eine reibungslose Koordination und Durchführung ermöglichen.

    Trotzdem klingen die Stimmen der Gesprächspartner meist etwas wie “über das gute alte Telefon”, wobei mögliche Probleme bei der Audioübertragung durch gezielte technische Lösungen minimiert werden können.

    Der Grund hierfür ist Datenreduktion. Hörversuche und psychoakustische Analysen haben ergeben, dass wir nicht alle Frequenzen hören müssen, um Sprachinhalt interpretieren zu können. Bei Social-VR bedeutet dies, dass alle Stimmen eher elektronisch und blechern klingen.

    Der Toningenieur würde auch von einem “Bit-Crusher-Effekt” sprechen. Letztendlich wird nämlich genau das gemacht: die Anzahl der Bits zerkleinert.

    Die Hardware ist nicht das Problem

    Dabei klingen die eingebauten Mikrofone von VR-Brillen wie der “Oculus Quest” oder “Oculus Go” mit Head Tracking gar nicht so schlecht. Doch die Priorität liegt auf der Audio-Übertragung in Echtzeit – damit müssen die Datenpakete möglichst klein gehalten werden, um weiterhin verständlich und lückenlos übertragen zu werden.

    Der Status der Audioverbindung ist dabei entscheidend für die Qualität der Übertragung, weshalb die Auswahl der richtigen Hardware und Software für ein optimales Audioerlebnis besonders wichtig ist.

    Aktuell werden aber bereits die ersten Audio-Codecs speziell für Virtual-Event-Software entwickelt. So kann man auf der Plattform des Anbieters “High Fidelity” auch bei vielen Menschen in einem Raum nur über das Gehör seine Freunde finden. “TivoliCloud-VR” hat den Codec bereits lizenziert. Hier passiert momentan im Backend der Tools also einiges.

    Weitere Gedanken zum Begriff räumlicher Tonübertragung

    In der Welt der Mixed Reality und VR-Events spielt räumlicher Ton eine entscheidende Rolle, um ein immersives Klangerlebnis zu schaffen. Besonders bei der Präsentation und Verbreitung von Inhalten bei Online-Events sorgt räumlicher Ton für eine authentische und fesselnde Erfahrung.

    Auch bei Webinaren ist räumlicher Ton wichtig, um die Anforderungen an eine klare und differenzierte Audioübertragung zu erfüllen. Durch die Nutzung von Stereo Audio und Sounddesign lassen sich realistische Geräusche und Raumklang erzeugen, die den Nutzern ein Gefühl von Präsenz vermitteln.

    Stereolautsprecher und Stereokopfhörer tragen dazu bei, dass die Töne präzise in der virtuellen Realität positioniert werden.

    Die Integration von Head Tracking und fortschrittlichen Audio-Formaten wie der Head Related Transfer Function (HRTF) ermöglicht es, den Ton dynamisch an die Position des Nutzers anzupassen, wodurch die Interaktionen noch realistischer wirken.

    Für die Organisation und Durchführung von Sitzungen ist räumlicher Ton besonders relevant, da er die Kommunikation und Abstimmung während des Events verbessert. Zudem fördert räumlicher Ton die Verbindungen zwischen den Teilnehmern, indem er eine natürliche Gesprächsatmosphäre schafft.

    Bei Livestreams und Live Events ist eine hochwertige Echtzeitübertragung von Audio-Inhalten essenziell, um das Publikum optimal einzubinden und ein interaktives Erlebnis zu gewährleisten.

    Zukunft von virtuellen Events

    Die Zukunft der virtuellen Events ist geprägt von Innovation und Wachstum. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der steigenden Akzeptanz von Online-Events werden virtuelle Veranstaltungen immer beliebter und vielseitiger.

    Unternehmen und Organisationen nutzen diese Form der Veranstaltung zunehmend, um ihre Zielgruppen weltweit zu erreichen, ihre Marke zu stärken und neue Märkte zu erschließen.

    Neue Technologien wie Artificial Intelligence und Virtual Reality eröffnen dabei ganz neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Events. Sie ermöglichen personalisierte Erlebnisse, intelligente Networking-Funktionen und immersive Inhalte, die das Engagement der Teilnehmer weiter steigern.

    Die Flexibilität und Skalierbarkeit virtueller Events machen sie zur idealen Lösung für eine Vielzahl von Anlässen – von interaktiven Webinaren bis hin zu großen internationalen Messen.

    Mit der wachsenden Nachfrage entstehen immer mehr spezialisierte Plattformen und Tools, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Veranstaltungen effizient und zielgruppengerecht umzusetzen. Die Zukunft der Events ist digital, flexibel und voller spannender Möglichkeiten für Unternehmen, Marken und ihre Zielgruppen.

    Es gibt keine Herausforderungen, wenn man sie vermeiden kann

    Dabei aber bitte unbedingt eine Audio-Etikette beachten: Jeder Beteiligte sollte unbedingt Kopfhörer tragen, damit möglichst kein Übersprechen der Audiowiedergabe auf das eigene Mikrofon stattfindet!

    Technische Einschränkungen bei der Audioübertragung, wie etwa Verzögerungen oder Rückkopplungen, können das Event-Erlebnis erheblich beeinträchtigen und sollten durch geeignete Maßnahmen vermieden werden.

    Wenn der Ton nämlich über Lautsprecher ausgegeben wird, geht er direkt wieder ins Mikro. Damit hören sich Gesprächspartner mit leichtem Zeitversatz und eine recht unangenehme Rückkopplung entsteht. Man kennt es aus der virtuellen Telefonie mit Skype oder Zoom.

    Das Ganze ist technisch mit Noise Reduction lösbar, aber am besten diese Hürde gar nicht erst entstehen lassen. 😉

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