Dieses Projekt sitzt an der Schnittstelle von Engineering, Wahrnehmung und Produktstrategie. Es untersucht, wie immersive Kopfhörer, Rendering-Engines und Spatial-Audio-Technologien beeinflussen, wie wir hören und zuhören – nicht in der Theorie, sondern im echten Leben.
Meine Rolle war es, die unabhängige Perspektive zu liefern, die Unternehmen zunehmend brauchen: die Kombination aus technischer Expertise, kritischem Hören und strategischem Denken, die komplexes Audio verhalten in Erlebnisse übersetzt, die Menschen sofort verstehen.
So hat der Kunde meine Arbeit beschrieben:
„Martin ist ein Experte für Spatial Audio, der ein tiefes Verständnis für die Technologie und ihren Einfluss auf das Hörerlebnis hat. Er bringt einen klaren Blick auf die Use Cases und darauf, wie sie sich in Zukunft weiterentwickeln werden.
Und obendrein ist es eine Freude, mit ihm zu arbeiten!“ – Chad Lucien, VP & GM Sensors and Audio BU bei Ceva, Inc
Diese Learnings wurden anschließend mit einem Marketing-getriebenen Use Case verknüpft und in zwei ausführliche Artikel übersetzt.
Beide Texte schlagen eine Brücke zwischen technischem Einblick und realer Positionierung und zeigen, wie sich Spatial Audio in alltäglichen Hörsituationen verhält – und was das für Kopfhörer der nächsten Generation bedeutet. Veröffentlicht wurden sie hier:
Der Markt entwickelte sich schneller als sein Verständnis
Spatial Audio ist mit Wucht in die Audiowelt eingezogen, aber das Verständnis dafür, was immersive Kopfhörer wirklich immersiv macht, blieb zurück. Marken bewarben Features auf Basis der Technologie, nicht der wahrgenommenen Klangqualität.
Nutzer:innen wurde versprochen, sie würden eine breitere Soundstage, mehr Bass oder realistischere Vocals hören – aber niemand definierte klare Kriterien, die diese Erlebnisse glaubwürdig machen.
Das zeigte sich besonders in Kategorien, die von In-Ear-Monitoren bis hin zu audiophilen Kopfhörern wie dem Focal Clear MG, Focal Utopia oder klassischen Sennheiser-Modellen reichten.
Selbst die besten audiophilen Kopfhörer taten sich schwer damit zu erklären, warum ihre Sound Signature eine andere Art von Realismus erzeugt als konkurrierende Headphones oder Speakers.
Spatial Audio verlangte nach einer neuen Sprache – einer, die Akustik, Wahrnehmung und Engineering verbindet. Diese Sprache existierte noch nicht.
Hersteller lieferten sich ein Rennen, um neue Devices mit Head-Tracking, Upmixing, adaptivem EQ und fortgeschrittener Noise Control auf den Markt zu bringen. Doch ohne unabhängiges Framework konnten die Teams nicht erklären:
Das war nicht nur eine technische Lücke. Es war eine strategische. Teams brauchten eine Möglichkeit, DSP-Entscheidungen mit realer Wahrnehmung, User-Erwartungen und Produktdifferenzierung zu verknüpfen.
Kurz: Sie brauchten akustische Consultants, die komplexe Technologie in menschliche Erfahrung übersetzen konnten – nicht nur weitere Features.
Hörer:innen interessierten sich nicht für Algorithmen. Sie interessierten sich dafür, was sie hören, wenn sie zuhören.
Verankern sich die Voices sauber?
Bleibt der Bass kontrolliert?
Bricht die Soundstage zusammen, wenn sie ihr Ear bewegen?
Fühlt sich die Environment glaubwürdig an, oder driftet alles?
Der Unterschied zwischen „Spatial Audio“ und wirklich immersivem Rendering lag oft an einem Bit Tuning, einer Reflexion, einem Head-Tracking-Verhalten.
Ohne sorgfältige Kalibrierung konnten selbst Premium-Modelle mit Open Back Design oder High-End-Amp-Kombinationen nicht den gewünschten Effekt liefern.
Nutzer:innen brauchten bessere Produkte – und Unternehmen brauchten Guidance, um sie zu bauen.
Innerhalb der Produktteams sind alle sehr nah an ihrem Project. Engineers fokussieren sich auf DSP, Designer:innen auf UX, Marketing auf Positionierung. Was fehlte, war eine externe Expert:innenstimme, die diese Welten verbinden und ohne Bias evaluieren konnte.
Jemand, der Buildings, Räume, Acoustics, Tuning, Psychoakustik, Microphone-Verhalten, Gaming-Use-Cases, Music-Erwartungen, Accessibility und Produktstrategie versteht.
Jemand mit genug Technical Expertise, um Annahmen zu challengen – und genug Storytelling-Fähigkeit, um die Ergebnisse disziplinübergreifend verständlich zu machen.
Genau hier begann meine Arbeit: nicht als Reviewer, nicht als Marketer, sondern als Consultant, der Wahrnehmung, Engineering und Business verbindet – und Teams hilft, Spatial-Audio-Produkte zu bauen, die ihr Versprechen tatsächlich einlösen.
Vergleichstests, die im echten Hören verankert sind – nicht in Marketing Claims
Der erste Schritt war zu untersuchen, wie unterschiedliche Ökosysteme – von audiophilen Kopfhörern wie dem Focal Clear MG und Focal Utopia bis hin zu Consumer-Headphones und In-Ear-Monitoren – Sound in realen Umgebungen tatsächlich wiedergeben.
Ich habe mehrere Devices und Rendering-Engines direkt nebeneinander verglichen und analysiert, wie jedes System mit Folgendem umgeht:
So konnte ich verstehen, wie sich immersive Kopfhörer unter realem menschlichem Verhalten verhalten: beim Gehen, Drehen, nach unten Schauen oder beim simplen Nachjustieren der Ear-Position. Anders als Labortests zeigen diese Szenarien, wie Menschen tatsächlich listen – und wo das Erlebnis bricht.
Spatial Audio dreht sich nicht nur um Algorithmen. Es geht darum, wie diese Algorithmen formen, was Hörer:innen wahrnehmen.
Deshalb habe ich jede technische Entscheidung einem wahrnehmbaren Ergebnis zugeordnet:
Wie verändert Early-Reflection-Modelling den Space?
Wie beeinflusst eine EQ-Kurve die Lokalisation?
Wie wirkt sich ein bestimmtes Tuning auf Sound Quality, Balance und Performance aus?
Wie maskieren Noise-Artefakte Richtungsinformationen?
Wie interagiert die Sound Signature von Sennheiser- oder Sony-Modellen mit dem Spatial-Rendering?
Diese Übersetzungsebene war entscheidend. Sie ermöglichte es Engineering-Teams, die perceptual Impact ihrer Entscheidungen zu verstehen – und gab Produktteams eine Sprache, um Mehrwert jenseits von purer Technology zu erklären.
Damit die Arbeit nachhaltig bleibt, habe ich ein strukturiertes Evaluationssystem entwickelt – eine Matrix, die Engineering-Verhalten, Wahrnehmung und Produktstrategie verbindet. Dieses Framework umfasst:
Teams können dieses Modell während Entwicklung, Tuning, QA und sogar bei der Auswahl von Demomaterial oder user-facing Erklärungen einsetzen.
Meine Rolle ging weit über die Analyse von Wellenformen hinaus. Ich habe Teams geholfen zu entscheiden, welche Features für Clients wirklich zählen, was ins Budget gehört und welche Verbesserungen den größten hörbaren Unterschied im Alltag der Nutzer:innen machen. Dazu gehörte:
Diese Mischung aus Technical Expertise, Wahrnehmungsverständnis und strategischem Denken hat es ermöglicht, vom „gute Technologie“-Level zu einem „großartiges Erlebnis“-Level zu kommen.
Eine klare, unabhängige Evaluation von Spatial-Audio-Systemen
Das Ergebnis war eine umfassende Analyse, die es endlich möglich machte, Spatial-Audio-Implementierungen über Headphones, In-Ear-Monitors, audiophile Modelle wie den Focal Clear MG und Focal Utopia sowie Consumer-Devices hinweg zu vergleichen.
Diese Evaluation hat nicht nur Features gelistet – sie hat erklärt, wie jedes System die Wahrnehmung der Hörer:innen formt: wie Bass verteilt wird, wie Noise Control die Lokalisation beeinflusst, wie sich die Soundstage bei Bewegung verändert und wie die Sound Signature mit dem Spatial-Rendering interagiert.
Teams erhielten einen transparenten Blick darauf, was funktioniert, was Feintuning braucht und was eine immersive Experience wirklich ausmacht.
Aus Tests und Wahrnehmungsstudien entstand eine wiederverwendbare Matrix, die Produkt-, Engineering- und UX-Teams langfristig einsetzen können. Sie beschreibt die perceptual Faktoren, die glaubwürdiges Spatial Audio definieren, markiert Tuning-Sweetspots und legt technische Verhaltensweisen offen, die für Sound Quality und User Experience am wichtigsten sind.
Dieses Framework wurde zu einer gemeinsamen Sprache über Disziplinen hinweg – ein Tool, das Entscheidungen leitet, Unsicherheit reduziert und Teams darauf ausrichtet, was „besser“ konkret bedeutet.
Das Projekt führte zu ganz praktischen Empfehlungen:
So wurde sichergestellt, dass das finale Produkt nicht nur gut misst – sondern sich auch richtig anfühlt, wenn Menschen zuhören.
Über die unmittelbaren Verbesserungen hinaus half das Projekt dabei, zu definieren, wie das Unternehmen seine Spatial-Audio-Technologie in einer sich schnell entwickelnden World positionieren sollte.
Es wurde klarer, wo echte Differenzierung möglich ist, wie man Vorteile kommuniziert, ohne Nutzer:innen zu überfordern, und wie man Vertrauen in einer Kategorie aufbaut, in der Erwartungen hoch und Missverständnisse häufig sind.
Das war kein einmaliger Service. Es wurde zu einer laufenden Zusammenarbeit, in der Analyse, Tuning, Wahrnehmung und Strategie Hand in Hand liefen.
Durch die Kombination aus professionellen Standards und wahrnehmungsbezogener Sensibilität half die Arbeit dem Team, Solutions zu entwickeln, die zuverlässig performen – über Music, Gaming, Film, Kommunikation und alltägliche Audio-Nutzung hinweg.